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Gastroenterologie

Laut Schätzungen der deutschen epidemiologischen Krebsregister und des Zentrums für Krebsregisterdaten im Robert Koch Institut werden dieses Jahr 61.000 Menschen an einem kolorektalen Karzinom erkranken. Damit ist in Deutschland Darmkrebs bei Männern die dritthäufigste und bei Frauen die zweithäufigste Tumorerkrankung.

Einer der wichtigsten Risikofaktoren für Darmkrebs ist Alkohol. Etwa jede zehnte Krankheit steht im Zusammenhang mit dem Konsum von Bier, Wein und Co.

Studien haben gezeigt, dass das Risiko für Dickdarmkrebs positiv korreliert mit der Menge an konsumierten Alkohol. Bereits ein „moderater“ Alkoholgenuss von weniger als 50 Gramm Alkohol täglich (das entspricht beispielsweise etwa 1,5 Liter Bier) erhöht das Darmkrebsrisiko um 21 Prozent. Dieses Risiko steigt sogar auf 50 Prozent, wenn man mehr trinkt.

Das machen laut Bundesministerium für Gesundheit hierzulande etwa 9,5 Millionen Menschen – 1,3 Millionen gelten sogar als alkoholabhängig.

Der Vizepräsident der europäischen Gastroenterlogen (UEG), Prof. Michael Manns, fordert deshalb Haus- und Fachärzte auf, Alkoholprobleme bereits in der Primärversorgung zu thematisieren. Mediziner sollten Patienten mit Alkoholproblemen auf das erhöhte Darmkrebsrisiko hinweisen und frühzeitig entsprechende Früherkennungsuntersuchungen veranlassen. Allen Krankenversicherten können ab dem 50. Lebensjahr kostenlos Stuhlproben auf Blut untersuchen lassen.

 

Quelle: Arzt & Wirtschaft Edition Med März/2016